Artgenossen, 2022
15-minütige Performance, Armiereisen,
Schild aus Edelstahl, Fotografie, Vogelmaske
Standort
Bammerthüsli 1
Tanja Kodlin und Ramòn Graefenstein
Ohne Titel, 2022
Kohlezeichnung aus verbrannten Weinstöcken
Standort
Bammerthüsli 2
Das Verhältnis von skulpturaler und menschlicher Körperlichkeit bestimmt Tanja Kodlins (* 1984 in München) Arbeitsfeld. Ihre performativen Arbeiten verbildlichen Momente von Halt- und Kontaktlosigkeit, die in Installationen für Betrachter/innen am eigenen Körper erfahr- und nachvollziehbar werden.
Für die Arbeit Ohne Titel arbeiten Tanja Kodlin und Ramòn Graefenstein zum wiederholten Mal zusammen.
Ramòn Graefenstein (* 1985 in Oberhausen) behandelt in seinen Arbeiten Möglichkeiten, zeitliche Verläufe sichtbar werden zu lassen. Der Einfluss äußerer Umstände wie Zeit und Witterung wird als Bestandteil der skulpturalen und performativen Arbeiten verstanden.
Mit der Arbeit Artgenossen erfährt das Bammerthüsli eine inhaltliche Verschiebung. Auf einem Schild, das die Formsprache der Informationsschilder an Wanderwegen aufgreift, zeigen Fotografien ein Mischwesen aus Mensch und Vogel, das auf dem Bammerthüsli sitzt bzw. im Begriff ist, es zu erklettern. Eiserne Sprossen in der Fassade lassen die Handlung in Gedanken nachvollziehen. Ähnlich einer mythologischen Figur scheint das Wesen wie ein Wächter die Umgebung zu beobachten – ein irritierender Anblick, insbesondere, da Bammerthüsli dazu dienten, Vögel fernzuhalten. Inzwischen von Vögeln bewohnt, betont das Bammerthüsli am Schreibernbuck und seine Arbeit Artgenossen den Funktionsverlust der Bammerthüsli und lässt über das Verhältnis von Tieren und Menschen als Bewohner eines gemeinsamen Lebensraums nachdenken.
Auf der Fassade zwischen Tür und Fenster sind Buchstaben kreisförmig angeordnet. An das Ziffernblatt einer Uhr erinnernd, unterläuft die unbetitelte Zeichnung durch das Fehlen der Zeiger diese Funktionalität. Präzise gezogene Buchstaben offenbaren sich bei genauerem Hinsehen als händische Kohlezeichnungen, die sich über den Verlauf der Ausstellung langsam verflüchtigen werden. Sie setzen sich in Bezug zu den historischen Graffiti, die in den Tür- und Fensterlaibungen des Bammerthüsli eingeritzt wurden. Die Kreisform lässt Anfang und Ende offen und findet so eine spielerische Form für sinnvolle und -lose gebildete Worte. Mit der Arbeit Ohne Titel wird Schrift als abstrakte Methode zur Fixierung von Zeit thematisiert und durch die ephemere Materialität der Zeichnung sichtbar.
Kriz Olbricht
Artgenossen, 2022
15-minütige Performance, Armiereisen,
Schild aus Edelstahl, Fotografie, Vogelmaske
Standort
Bammerthüsli 1
Tanja Kodlin und Ramòn Graefenstein
Ohne Titel, 2022
Kohlezeichnung aus verbrannten Weinstöcken
Standort
Bammerthüsli 2
Das Verhältnis von skulpturaler und menschlicher Körperlichkeit bestimmt Tanja Kodlins (* 1984 in München) Arbeitsfeld. Ihre performativen Arbeiten verbildlichen Momente von Halt- und Kontaktlosigkeit, die in Installationen für Betrachter/innen am eigenen Körper erfahr- und nachvollziehbar werden.
Für die Arbeit Ohne Titel arbeiten Tanja Kodlin und Ramòn Graefenstein zum wiederholten Mal zusammen.
Ramòn Graefenstein (* 1985 in Oberhausen) behandelt in seinen Arbeiten Möglichkeiten, zeitliche Verläufe sichtbar werden zu lassen. Der Einfluss äußerer Umstände wie Zeit und Witterung wird als Bestandteil der skulpturalen und performativen Arbeiten verstanden.
Mit der Arbeit Artgenossen erfährt das Bammerthüsli eine inhaltliche Verschiebung. Auf einem Schild, das die Formsprache der Informationsschilder an Wanderwegen aufgreift, zeigen Fotografien ein Mischwesen aus Mensch und Vogel, das auf dem Bammerthüsli sitzt bzw. im Begriff ist, es zu erklettern. Eiserne Sprossen in der Fassade lassen die Handlung in Gedanken nachvollziehen. Ähnlich einer mythologischen Figur scheint das Wesen wie ein Wächter die Umgebung zu beobachten – ein irritierender Anblick, insbesondere, da Bammerthüsli dazu dienten, Vögel fernzuhalten. Inzwischen von Vögeln bewohnt, betont das Bammerthüsli am Schreibernbuck und seine Arbeit Artgenossen den Funktionsverlust der Bammerthüsli und lässt über das Verhältnis von Tieren und Menschen als Bewohner eines gemeinsamen Lebensraums nachdenken.
Auf der Fassade zwischen Tür und Fenster sind Buchstaben kreisförmig angeordnet. An das Ziffernblatt einer Uhr erinnernd, unterläuft die unbetitelte Zeichnung durch das Fehlen der Zeiger diese Funktionalität. Präzise gezogene Buchstaben offenbaren sich bei genauerem Hinsehen als händische Kohlezeichnungen, die sich über den Verlauf der Ausstellung langsam verflüchtigen werden. Sie setzen sich in Bezug zu den historischen Graffiti, die in den Tür- und Fensterlaibungen des Bammerthüsli eingeritzt wurden. Die Kreisform lässt Anfang und Ende offen und findet so eine spielerische Form für sinnvolle und -lose gebildete Worte. Mit der Arbeit Ohne Titel wird Schrift als abstrakte Methode zur Fixierung von Zeit thematisiert und durch die ephemere Materialität der Zeichnung sichtbar.
Kriz Olbricht